Emotionale Mitarbeiter-Bindung durch Wertschätzung und Anerkennung!

Mit guten Gehältern, zusätzlichen Sozialleistungen und flexiblen Arbeitszeiten ist es nicht getan: Mitarbeiter wollen von ihrem Arbeitgeber auch auf Dauer überzeugt – wenn möglich sogar begeistert sein. Das gelingt jedoch längst nicht allen Unternehmen, wie der jüngste „Gallup Engagement Index“ einmal mehr zeigt.
Demnach geben sich die Betriebe zwar große Mühe, Personal zu halten und zu binden. Trotzdem liegt der Anteil der Mitarbeiter, die sich mit ihrem Unternehmen emotional verbunden fühlen, nur bei 15 Prozent – und damit genauso hoch wie der Anteil der Mitarbeiter am anderen Ende der Skala, die innerlich bereits gekündigt haben. Im Mittelfeld zeigen mehr als zwei Drittel der Beschäftigten eine geringe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber und machen letztlich nur Dienst nach Vorschrift. Genau dieser Mangel an Loyalität und Identifikation mit ihrem Arbeitgeber sorgt in Zeiten guter Konjunktur und fehlender Fachkräfte nach Ansicht der Forscher für die hohe (und teure!) Personalfluktuation.
Falsche Lösungsansätze
Beim Versuch, das zu ändern und gute Leute zu halten, setzen viele Unternehmen nicht an den richtigen Hebeln an: Faktoren wie Gehalt, Sozialleistungen, flexible Arbeitszeiten oder die Zahl der Urlaubstage sind für Mitarbeiter zwar wichtig. Auf die „emotionale Bindung“ an ihren Brötchengeber haben Einkommen und klassische Incentives offenbar jedoch recht wenig Einfluss. Weit wichtiger sind demnach weiche Faktoren wie …
- herausfordernde, abwechslungsreiche und als sinnvoll empfundene Tätigkeiten,
- nette Kollegen und ein gutes Betriebsklima - vor allem aber
- die Sozial- und Kommunikationskompetenz der Führungskräfte.
Wie lange Mitarbeiter im Unternehmen bleiben und wie produktiv sie in dieser Zeit sind, hängt in erster Linie vom Führungsverhalten des direkten Vorgesetzten ab. Die lassen es im hektischen Geschäftsalltag viel zu oft an persönlicher Aufmerksamkeit, Rückmeldungen und positiver Bestärkung mangeln. Doch Menschen wünschen sich nichts sehnlicher, als von ihrer direkten Umgebung wahrgenommen, ernstgenommen und wertgeschätzt zu werden. Fazit der Gallup-Metaanalyse: „Aus motivierten Leuten werden Verweigerer, wenn ihre emotionalen Bedürfnisse bei der Arbeit über einen längeren Zeitraum ignoriert werden.“
Lektüretipp: Warum vielen Chefs das Loben so schwerfällt, wie Sie vermeiden, dass Anerkennung als Manipulation wahrgenommen wird und mit welchen einfachen Mitteln Sie in Ihrem Betrieb die „Lob-Lücke“ schließen, erfahren Sie in einem Beitrag auf akademie.de: „Lob des Lobens: Wie Sie Mitarbeiter und Geschäftspartner für sich einnehmen“