Tooltipp Transkriptions-Apps wandeln Sprachnachrichten in Text um
Sprechen ist das neue Tippen:
Immer mehr Smartphone- und Tablet-Anwender nutzen mittlerweile die Diktierfunktionen ihrer Geräte. Tendenz: steigend. Kein Wunder: Die allermeisten Menschen sprechen halt schneller als sie tippen.
Auch wir haben bereits vor Jahren über „Siri als praxistaugliches Diktiergerät“ oder auch „PC-Diktate mit Bordmitteln“ berichtet. Auf die dort empfohlene Texterkennung verzichten allerdings viele Absender. Sie verschicken der Einfachheit halber gleich Sprachnachrichten: WhatsApp-, iMessage-, SMS- und MMS-Nachrichten ähneln dadurch immer mehr virtuellen Anrufbeantwortern.
Während das für die Verfasser der Sprachnachrichten eine echte Zeitersparnis ist, müssen sich ungeduldige Empfänger durch ellenlange Ansagen quälen. Mit wachsender Genervtheit: Nach und nach setzt sich die Erkenntnis durch, dass Audio-Botschaften nicht halb so effektiv zu scannen sind wie Texte.
Abhilfe versprechen Transkriptions-Tools, die Sprachnachrichten auf Seiten der Empfänger nachträglich in Text übersetzen. Unter dem Motto „Lesen statt Hören“ verspricht zum Beispiel die iPhone-App „Textify“ Abhilfe. Kostenpunkt: 3,49 Euro. Das Tool wandelt Sprachnachrichten der folgenden Messenger-Apps um:

- WhatsApp,
- iMessage,
- Threema,
- Telegram und
- LINE Messenger.
Je nachdem, in welcher App die Sprachnachricht eintrifft, unterscheidet sich die Handhabung der Texterkennung. Im Textify-Startscreen gibt es für jede der fünf Messenger-Apps eine kurze Anleitung. Am einfachsten ist das Handling in WhatsApp:
- Sie halten eine eingegangene Sprachnachricht lange gedrückt,
- tippen auf „Weiterleiten“,
- dann auf das Pfeil-Icon am unteren Display-Rand und
- schließlich auf das Icon „Mit Textify umwandeln“.

Ausgerechnet bei der Apple-eigenen iMessage-App ist die Handhabung hingegen ziemlich umständlich: Hier müssen Sie die Ausgangsnachricht zunächst „Sichern“, dann in der iOS-App „Sprachmemos“ öffnen und dort über das Pfeil-Icon an die Textify-App weiterleiten.
Brauchbare Ergebnisse
So oder so: Die Ergebnisse der Texterkennung hängen stark von der Qualität der Ausgangsnachricht ab. Sind die Aussprache des Absenders und die Übertragungsqualität gut, kann sich die Lesbarkeit der Verschriftlichung sehen lassen. Für eine kurze Orientierung über den Inhalt der Nachricht reicht der automatisch erzeugte Text allemal. Vor allem bei längeren Nachrichten erinnern die Ergebnisse manchmal aber auch an die radebrechenden Übersetzungs-Tools der Computer-Steinzeit.
Immerhin: Das Tool übersetzt nicht nur deutschsprachige Nachrichten, sondern auch alle wichtigen europäischen und asiatischen Sprachen. Insgesamt stehen in den Textify-Einstellungen über 30 verschiedene Sprachen zur Auswahl. Dort lässt sich außerdem die automatische Erkennung von klick- und speicherbaren Terminen, Links und Adressen aktivieren.
Fazit
Das Handling ist einfach und im Prinzip leistet die App, was sie verspricht. Ob sich die Investition von 3,49 Euro lohnt, hängt von Ihren Ansprüchen sowie der Anzahl und Qualität eingehender Sprachnachrichten ab. Ein Versuch lohnt sich jedoch allemal.
Zusatztipps:
- Um die Umwandlung von Sprachnachrichten in Text auszuprobieren, genügt bereits die kostenlose iOS-App „Audio to Text for Whatsapp“. Wie der Name schon sagt, funktioniert die aber nur mit WhatsApp-Sprachnachrichten.
- Mit „Textr“ und „Transcriber for WhatsApp“ gibt es vergleichbare Textumwandlungs-Tools auch für die Android-Welt