DeepL Da sieht der Google Translator aber alt aus!

Künstliche Intelligenz hin oder her: Überflüssig werden menschliche Übersetzer im Geschäftsleben auf absehbare Zeit noch nicht. Und doch: Die Qualität, die automatische Übersetzungstools heutzutage auf Knopfdruck liefern, ist meilenweit entfernt von den radebrechenden Anfangszeiten.

Die Übersetzungs-Ergebnisse von Standardwerkzeugen wie dem oft genutzten Google Übersetzer können sich schon länger sehen lassen. Mit wenigen Mausklicks verschaffen Maschinenübersetzungen zumindest einen groben Überblick über den Inhalt fremdsprachiger Internetseiten, Dokumente und Mitteilungen. So weit, so bekannt.

 

Unruhe in Übersetzerkreisen

Für Aufsehen sorgt seit einiger Zeit der deutsche Übersetzungs-Automat „DeepL“. Dessen sprachliche Qualität beeindruckt selbst Linguisten. Der Deutsche Verband der freien Übersetzer und Dolmetscher e. V. erkannte „idiomatische Übersetzungen, die sich angenehm lesen und weitaus professioneller aussehen als bei GoogleTranslate.“ Zugleich warnten die Sprachprofis nachdrücklich vor dem trügerischen Schein schön verpackter Fehlübersetzungen und deren schlimmen Konsequenzen. Inzwischen hat der DVÜD konkretisiert, worin die Schwächen moderner Maschinenübersetzungen liegen.

Einen Eindruck der Leistungsfähigkeit verschaffen Sie sich am besten selbst: Texte von bis zu 5.000 Zeichen überträgt DeepL im Handumdrehen in die gewünschte Zielsprache. Kosten entstehen nicht.

 

Bitte beachten Sie: Für vertrauliche geschäftliche Inhalte sind kostenlose Online-Übersetzungsdienste grundsätzlich nicht geeignet. Als Unternehmen mit Sitz in Deutschland erfüllt DeepL zwar die EU-Datenschutzbestimmungen. Weder die Originaltexte noch deren Übersetzungen können nach Angaben des Betreibers von ausländischen Behörden eingesehen oder ausgewertet werden. Nur „Deepl Pro“-Abonnenten haben jedoch Anspruch auf verschlüsselte Datenübermittlungen sowie sofortiges Löschen der Ursprungstexte nach erfolgter Übersetzung.

 

Qualität vor Quantität

Zurück zum Übersetzungsangebot: Verglichen mit den über hundert Sprachvarianten des Google Translators wirkt das DeepL-Sprachportfolio recht überschaubar. Die Entwickler konzentrieren sich bislang auf die wichtigsten europäischen Sprachen mit internationaler Bedeutung. Zurzeit stehen die folgenden Quell- und Zielsprachen zur Verfügung:

  • Deutsch
  • Englisch
  • Französisch
  • Spanisch
  • Portugiesisch
  • Italienisch
  • Niederländisch
  • Polnisch
  • Russisch

 

Das Handling ist denkbar einfach: Sie kopieren den Ausgangstext in das DeepL-Eingabefeld und suchen die gewünschte Zielsprache im Auswahlmenü aus:

Praxistipps:

  • Die Übersetzungsergebnisse lassen sich in die Zwischenablage übernehmen, als Link verschicken und teilen sowie als TXT-Datei auf dem eigenen Rechner abspeichern. Die dazugehörigen Buttons finden sich rechts unten im Ergebnisfenster.
  • Mehr noch: Sie können sogar komplette Office-Dokumente in das Übersetzungsfeld ziehen und übersetzen lassen. Auch hier geht Qualität vor Quantität: Während der Google Translator bei der Dokumenten-Übersetzung gut zehn Office-Formate zulässt, akzeptiert DeepL ausschließlich Word- und Powerpoint-Dokumente (*.docx- und *.pptx-Dateien).

Deren Inhalte werden dafür jedoch nicht bloß übersetzt, sondern gleich in fertig formatierter Form zum Download bereitgestellt! Im folgenden Beispiel sind ein deutschsprachiges Ausgangsdokument sowie die englische und russische Übersetzung abgebildet:

Bitte beachten Sie: Die automatisch übersetzten und formatierten Dokumente sind schreibgeschützt. Die Weiterbearbeitung erfordert einen DeepLPro-Account. Das günstigste „Starter“-Angebot für Einzelnutzer schlägt mit monatlich 5,99 Euro zu Buche.

Fazit
Gerade weil die Ergebnisqualität immer besser wird, ist bei automatischen Übersetzungsdiensten Vorsicht geboten. Sicherheitsrelevante oder rechtlich bindende Inhalte wie Angebote, Verträge, technische Dokumentationen oder Gefahrenhinweise sollten nach wie vor von fachlich und sprachlich qualifizierten Fachleuten in andere Sprachen übertragen werden. Für viele andere geschäftliche und private Zwecke stellt DeepL jedoch ein wirklich beeindruckendes Werkzeug dar. Ein Versuch mit nicht-vertraulichen Inhalten lohnt sich jedenfalls.