Steuerprüfung (Teil 1) Bloß keine Panik!

Viele Selbstständige und Gewerbetreibende haben noch nie eine Steuerprüfung erlebt. Kein Wunder: „Kleinstbetriebe“ mit einem …

  • Jahresumsatz von unter 190.000 Euro und einem
  • Gewinn von weniger als 40.000 Euro

… erhalten statistisch gesehen bloß alle 60 Jahre Besuch vom Finanzamt! Auch die „Kleinbetriebe“ in der nächsthöheren Betriebsgrößenklasse (Jahresumsatz je nach Branche bis zu mehreren Millionen Euro und Gewinn von mehreren Hunderttausend Euro), werden durchschnittlich nur alle 23 Jahre geprüft! Und selbst mittelständische Unternehmen müssen im Schnitt bloß einmal alle 15 Jahre mit Besuch vom Finanzamt rechnen. Erst bei Großunternehmen steigt die Prüffrequenz auf vier bis fünf Jahre.


Seltener Besuch
Ausführliche Informationen …

  • zur Zahl der geprüften Betriebe,
  • zu Prüfungsturnus, Prüfungszeitraum und Prüfungsdichte sowie
  • Prüfereinsatz und Mehrergebnis der Betriebsprüfungen

… bietet der Jahresbericht des Bundesfinanzministeriums zu den steuerlichen Betriebsprüfungen des Jahres 2014. Über die ab 2016 geltenden Abgrenzungsmerkmale der verschiedenen Betriebsgrößenklassen informiert ein aktuelles BMF-Schreiben.

Steuerprüfungen sind also sehr selten – zumindest statistisch gesehen. Treffen kann es aber jeden – und zwar jederzeit. Die Prüfgefahr hängt daher wie ein Damoklesschwert über Selbstständigen und ist entsprechend gefürchtet. Das Unbekannte macht nun einmal Angst – auch und gerade den steuerehrlichen Zeitgenossen, die sich eigentlich keiner Schuld bewusst sind. Wenn es dann soweit ist, schrillen bei den meisten Menschen die Alarmglocken. Besonders groß sind die Befürchtungen von Selbstständigen, die ihre Steuerpflichten ohne Steuerberater erfüllen.


Mit oder ohne Steuerberater?
Freiberufler und Kleingewerbetreibende mit kaufmännischen Grundlagenkenntnissen können ihre überschaubaren Buchführungs- und Steuerpflichten durchaus in Eigenregie erfüllen. Sobald die betrieblichen Steuerangelegenheiten komplizierter werden, sollten Sie aber nicht am falschen Ende sparen: Für die meisten Selbstständigen lohnt es sich einfach nicht, in allen wichtigen Steuerfragen auf dem Laufenden zu bleiben. Ganz abgesehen davon, dass gute Berater oft für Steuerersparnisse sorgen, die deutlich höher sind als ihr Honorar. Hinzu kommt: Die Rückendeckung eines erfahrenen Profis ist ausgesprochen beruhigend – im Alltag und erst recht während einer Steuerprüfung. 


Ohne die Gefahren einer Steuerprüfung zu verharmlosen: Anlass zur Panik besteht nicht – ganz gleich, ob mit oder ohne Steuerberater:

  • Wer seine Ein- und Ausgaben durch Belege nachweisen kann,
  • die erforderlichen Aufzeichnungen (zum Beispiel :) ) mit orgaMAX erledigt,
  • regelmäßig wahrheitsgemäße Steuererklärungen abgibt,
  • auf Nachfragen mit dem Finanzamt kooperiert und
  • die fälligen Steuern pünktlich bezahlt,

… hat die höchsten Hürden bereits überwunden. Denn Steuerprüfer haben überhaupt kein Interesse daran, die Kuh zu schlachten, die sie melken sollen. Ihr Ehrgeiz, aus steuerehrlichen Klein- und Kleinstunternehmen den letzten Cent herauszupressen, hält sich auch in Grenzen. Bestimmte Vorgaben über zusätzlich einzutreibende Steuereinnahmen pro Prüfung gibt es ebenfalls nicht: Die verbreitete Sorge, dass bereits kleinste Formfehler zu horrenden Steuernachzahlungen führen, ist daher meistens völlig unbegründet!

Ausblick:
Was genau auf Sie zukommt, wenn Sie tatsächlich einmal eine Prüfungsanordnung in Händen halten, erfahren Sie in der Novemberausgabe des orgaMAX Newsletters.

Hier geht es zum zweiten Teil.